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Mehrheit wünscht sich individuelle Mobilitätsangebote & Infrastruktur

Die Zeit, dass die Bevölkerung Deutschlands sich nur auf das Auto einlässt sind längst vorbei. Zum Glück, denn genügend Mobilitätsangebote sind vorhanden. Die Angebote werden allerdings noch nicht aktiv flächendeckend in Anspruch genommen. Doch warum? Was genau wünschen sich die Deutschen in Bezug auf ihre eigene Mobilität? Theoretisch ist diese Frage recht einfach zu beantworten. Praktisch werfen wir aber ebenfalls einen Blick auf die aktuelle Praxis und Infrastruktur. Passgenau sollen die Mobilitätsangebote sein und vor allem Komponenten wie Flexibilität, Unabhängigkeit und Effizienz unter einem Hut bringen. Das sind die Antworten, wenn man die Mehrheit der Deutschen befragt. Und: Die individuellen Bedürfnisse städtischer und ländlicher Nutzung sollten bestmöglich ebenfalls abgedeckt werden.

Institut für Demoskopie Allensbach gibt Einblick 

Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie, kurz VDS, durchgeführt. Demnach wurde die deutsche Bevölkerung nach Ihren Mobilitätspräferenzen und -verhalten sowie nach den bestehenden Angeboten, Infrastruktur und Technologien befragt. Zwar spielt das eigene Auto immer noch eine wichtige Rolle, vor allem hinsichtlich der Unabhängigkeit, aber die Offenheit gegenüber neuen Angeboten ist gegeben. Vor allem die, die der Nachhaltigkeit Rechnung tragen, sind sehr beliebt. Grundsätzlich formulierten alle Befragten klare Erwartungen an die Verkehrssituation in Deutschland. Nachhaltig und effiziente Angebote, deutliche Verbesserungen beim ÖPNV, Radwegen, bei der generellen Vernetzung sowie mehr E-Mobilität.

Großer Mehrwert aber dennoch erhebliches Defizit in der Infrastruktur

Und obwohl Lösungen wie E-Mobilität und Park-and-Ride von der Mehrheit gut angenommen werden, so wird zeitgleich auch die Infrastruktur der Ladestationen kritisiert. Fast 64% der Befragten geben sogar an, dass die fehlende Ladeinfrastruktur (wir berichteten im vorherigen Blogpost) auch ein Grund dafür ist, sich noch nicht für den Kauf eines Elektroautos entschieden zu haben. Aber auch die hohen Anschaffungskosten für E-Autos liegen den Deutschen auf der Seele. Hier geben rund 63% an, dass der Kaufpreis aktuell zu hoch sei. Die deutsche Automobilindustrie ist bemüht, ihren Beitrag zur klimaneutralen Mobilität zu leisten und den Markt für jeden offener zu gestalten. Nicht zuletzt ist Deutschland der drittgrößte Produzent von E-Fahrzeugen.

Vieles ist getan, vieles gibt es noch zu tun

Die verkehrspolitischen Prioritäten der Bevölkerung liegt aber vor allem auf dem Ausbau und Optimierung der schon bestehenden Versorgungsnetzes sowie bei der Preissenkung der bestehenden Angebote. 74% wünschen sich einen kostengünstigeren städtischen Nahverkehr ganz gleich ob Bus, Bahn oder Car-Sharing. 62% sprechen sich sogar für den erweiterten Ausbau des ÖPNV-Netzes aus. Den Straßenausbau hingegen wünschen sich nur 29% der Bevölkerung. Und obwohl das Thema Klima ganz oben auf der Agenda steht, spricht sich nur ein minimaler Bruchteil (ca. 20%) dafür aus, verkehrsberuhigte Zonen oder sogar eine City-Maut einzuführen.

Der zu e-rwartende Ausblick

Fakt ist, dass die repräsentativen Antworten der Umfrage zeigen deutlich, dass das Thema Mobilität jeden von uns täglich betrifft und für die weitere mobilitätspolitische Debatte ein wichtiger Faktor darstellt. Der größte Wunsch ist demnach ein System, das auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist. Der Weg in eine klimaneutrale Mobilität kann jedoch nur gesamtgesellschaftlich angegangen werden – eine Lösung für alle wird es nicht geben. Vielmehr gilt es, die unterschiedlichen Bedürfnisse an dem Ziel der Klimaneutralität auszurichten, sodass jeder die Möglichkeit hat, seinen eigenen Beitrag zu leisten. Bis dahin gilt es, genau jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten. Auch aber, eine realistische Umsetzung der Erwartungen zu verfolgen.

 

 

17. 09. 2021

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